„Mein Mädel hat einen Rosenmund“ ist ein deutschsprachiges Volkslied mit leichtfüßiger, eingängiger Melodie und einfachem, liebevoll-humoristischem Textbild. Die Strophen loben das „schwarzbraune“ Mägdlein und enden in einem eingängigen Refrain („du la la la…“), der Mitsingcharakter besitzt und das Stück als heitere, volkstümliche Nummer prädestiniert.
Die Melodie und der Text wurden in der Sammlung von Anton Wilhelm Florentin von Zuccalmaglio 1840 aufgezeichnet und in seiner Sammlung der deutschen Volkslieder publiziert. Johannes Brahms übernahm die Liedbegleitung / Klavierfassung später in den Sammlungen der Deutschen Volkslieder (WoO-Sammlungen), wodurch das Stück auch Eingang in klassische Liedzyklen fand. Die Überlieferung ist partieller Natur; Text- und Melodievarianten kursieren regional. Die Melodie ist diatonisch, singbar und rhythmisch schlicht gehalten; formal zeigt das Lied häufig Strophen mit wiederkehrendem Refrain. Der Takt ist gleichmäßig, die Harmonik einfach (I–IV–V-Bezugsfelder), wodurch sich das Stück leicht für verschiedene Arrangements (Solo mit Klavier, Chor-SATB, Männerchor, kleine Orchesterbesetzungen) eignet. Der Refrain („du la la…“) fungiert als eingängiger Hook und erlaubt vokale Einfaltungen oder Publikumsbeteiligung.
Das Werk funktioniert dramaturgisch als heitere, verbindende Nummer: es eignet sich als Zwischenspiel, als Publikumsbrücke oder als leichtfüßige Reprise. Interpretatorisch gilt: Natürlichkeit schlägt Effekthascherei — der Charme entsteht durch ehrliche Nähe und leichte kokette Gestik. Arrangements können den Volkscharakter betonen (schlichte Begleitung, leichtes Rubato) oder das Lied salonfähig stilisieren (feinere Klavierbegleitung im Brahms-Stil).
Stimmlich eignet sich das Lied für leichte bis lyrische Tenöre oder Baritone, die Melodie fordert keine extreme Höhe, sondern Tonkultur und Phrasenschönheit. Für Klang und Ausdruck sind eine warme Mittellage, natürliche Tongebung, einfache, direkte Ansprache von Vorteil. Die volksliedhafte Direktheit entsteht durch gute Konsonantenarbeit. Technisch verlangt das Werk geschmeidiges Legator, sowie ausgewogene Intonation und kontrollierte dynamische Staffelung, aber auch pointierte Solostimme.